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Miltenberg,

Amtshilfe für das Polizeipräsidium Frankfurt am Main / Das THW auf Goldsuche

Mitte April 2013 ersuchte das Polizeipräsidium Frankfurt die THW Geschäftsstelle Karlstadt um eine Unterstützung der nicht alltäglichen Art.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt führt ein Ermittlungsverfahren wegen Anlagenbetrug gegen die Verantwortlichen einer Frankfurter Firmengruppe. Durch ein Schneeballsystem wurden tausende Investoren in dreistelliger Millionenhöhe geschädigt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass die Hauptbeschuldigten einen Teil der betrügerisch erlangten Gelder in einem Depot versteckt haben sollen. Auf Grund des noch laufenden Ermittlungsverfahrens und der damit verbundenen Verschwiegenheitspflicht war eine Veröffentlichung des THW-Einsatzberichtes bis dato nicht möglich.

Im Frühjahr vergangenen Jahres wurden Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Frankfurt vollstreckt und die Wohnsitze der Hauptverantwortlichen im Landkreis Obernburg sowie in der Stadt Offenbach am Main durchsucht. Im Rahmen dieser Maßnahme untersuchte ein Team von Geophysikern die Grundstücke sowie die Innenbereiche zweier Villen. Die hierbei festgestellten, auffälligen Bereiche mussten sodann durch eine Nachsicht geprüft werden. Die Prüfung der sich im Außenbereich befindlichen relevanten Stellen, wurde durch das Bergeräumgerät des Ortsverbandes Würzburg und einen Kompaktbagger, sog. Bobcat, des Ortsverbandes Obernburg durchgeführt. Besonders genau wurde der Innenbereich der zwei Villen unter die Lupe genommen. Zu jedem als Versteck in Frage kommenden Hohlraum musste ein Zugang geschaffen und mittels eines Videoendoskops eine Nachsicht gehalten werden. In einer Villa wurde schließlich ein Versteck, eine nachträglich hinzugefügtes Mauerwerk, festgestellt, welches als Depot angesehen wird.

Die Einsatzaufgaben der sechzehn eingesetzten THW Helfer der Ortsverbände Alzenau, Miltenberg, Obernburg und Würzburg umfassten im Wesentlichen:

- Bereitstellung von Durchsuchungszeugen
- Freilegen, auspumpen und untersuchen von vier Kanalsystemen
- Absuche eines aktiven Abwasserkanals / -sammelbeckens
- Entfernen von Erdreich mittels Bergeräumgerät und Kompaktbagger
- Freigrabung eines Gartenbrunnens
- Zugangsschaffung zu relevanten Bereichen durch Baumfällung
- Zugangsschaffung zu Hohlräumen innerhalb der Villen mittels Bohr- und Aufbrechhammer

Es wurde deutlich, dass der Einsatz des Technischen Hilfswerks, im Rahmen der Amtshilfe, eine unkomplizierte, professionelle und zielgerichtete Unterstützung von polizeilichen Lagen darstellt.

Bilder: Polizeipräsidium Frankfurt a. Main
Text: Jeffry Morales, OV Alzenau


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