Aus dem Bezirk Unterfranken waren Jugendgruppen der Ortsverbände Alzenau, Aschaffenburg, Bad Kissingen, Haßfurt, Lohr, Marktheidenfeld, Obernburg, Schweinfurt und Würzburg vertreten. Die Campleitung setzte sich aus Christoph Kuhn, THW Bezirksjugendleiter Unterfranken, und Peter Bauer, stellvertretendem THW Bezirksjugendleiter Unterfranken, zusammen.
Das Jugendcamp stand unter dem Motto "Brücken bauen. Menschen verbinden. Grenzen überwinden. Créer des ponts. Connecter les gens. Dépasser les frontières". Ziel der Jugendbegegnung war die Herstellung eines internationalen und interkulturellen Kontaktes zwischen den Jugendlichen. Die heranwachsenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben trotz der anfänglichen sprachlichen Barriere fremde Kulturen kennen lernen dürfen und ein gegenseitiges Verständnis für einander entwickelt.
Um diese Verbindung zu symbolisieren, wurde von den Jugendlichen eine Holzbrücke gebaut, die für den Stadtpark der Kleinstadt Douvres-la-Délivrande als Fußgängersteg dienen wird. Der Bauplan und das Material für den Bau wurden durch die Stadt gestellt. Das Brückenkonstrukt misst nach der Fertigstellung eine Länge von vier Meter und eine Breite von zwei Meter. Dabei wurden insgesamt für die Unterkonstruktion, die als Kastenform angelegt ist, über 400 Schrauben verbaut. Der Grundaufbau besteht aus fünf Trägerbalken, die miteinander verschraubt sind.
Die Idee für die deutsch-französische Jugendbegegnung und dem Bau einer Holzbrücke wurde bereits im Herbst 2015 gemeinsam mit dem französischen Jugendverband Centre Social A.D.A.J. und dem deutschen Verein THW Bezirksjugend Unterfranken geschmiedet. Das deutsch-französische Camp im Ausland war die erste große Veranstaltung der THW Bezirksjugend Unterfranken in dieser Art und Weise. Nach einer über 14 stündigen Fahrt von Sonntag, 20.08.17, auf Montag, 21.08.17, in die Normandy, wurde die Kolonne der THW-Jugend von der Austauschpartnerorganisation A.D.A.J. herzlich willkommen geheißen. Anschließend mussten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutscher sowie französischer Seite tatkräftig mitanpacken, um das Camp für die nächsten elf Tage zu errichten.
Das Freizeitprogramm war sehr vielfältig aufgestellt und jeden Tag konnten die Jugendgruppen etwas anderes erleben. Tiefe Einblicke in die gemeinsame Geschichte Frankreichs und Deutschland haben die Gruppen im Le Memorial de Caen, einem Antikriegsmuseum, das sich mit der europäischen Geschichte ab dem ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall in Deutschland beschäftigt, gewinnen können. Besuche der verschiedenen Landungsstrände und Kriegsgedenkstätten entlang des Atlantiks veranschaulichten die zuvor theoretisch dargestellte Geschichte mit den entsprechenden Schauplätzen. Wissenschaftlich wurde es im FabLab des Technik-Domes in Caen. Hier wurde den Jugendlichen auf spielerische Art und Weise das Themengebiet Technik näher gebracht. So durften die Jugendlichen beispielsweise mit 3D-Druckern oder Lasern arbeiten und als Souvenir eine selbstgestaltete Holzbox mit nach Hause nehmen. Natürlich darf auf einem Jugendzeltlager auch der Spaß nicht zu kurz kommen.
Aufgrund der Nähe zum Atlantik bot sich eine große Vielfalt an Wassersportmöglichkeiten. Die Teilnehmerinnen sind mit Katamaranen und Kajaks gefahren und konnten sich im Stand-up-Paddling beweisen. Wer nicht seefest war, konnte sich am Strand oder beim Lasertag die Zeit vertreiben. THW spezifischer wurde es bei der Karten- und Kompasskunde, die mit Hilfe von Geocaching am praktischen Beispiel geübt wurde. Jeden Abend wurde durch französische Seite eine Sprachanimation für alle Jugendlichen angeboten, die das Sprachverständnis förderte. Wichtig war hier die Kommunikation der Heranwachsenden untereinander. Nur wer sich verständigen kann - zur Not auch mit Hand und Fuß - kommt gemeinsam voran.
Am letzten Abend der Jugendbegegnung fand eine festliche Einweihung der gemeinsam gebauten Brücke statt. Hierzu konnte die Lagerleitung Vertreter der regionalen sowie überregionalen Politik begrüßen. Nach Begrüßung der geladenen Gäste wurde der Fußgängersteg feierlich an die Stadt Douvres-la-Délivrande übergeben. Ein gelungener Ausklang bot das Zusammensein mit allen Jugendlichen, Betreuern und Gästen bei frisch gepresstem Apfelsaft und leckeren Madeleines.
Insgesamt sind dankenswerterweise zwölf Fahrzeuge der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk zum Transport von Teilnehmern und des Material als Unterstützung der THW-Jugend zur Verfügung gestellt worden. Darunter befanden sich ein Personenkraftwagen, sechs Mannschafttransportwägen, zwei Lastkraftwagen Ladebordwand, ein Mehrzweckkraftwagen, ein Mannschaftslastwagen IV und ein Reisebus. Die THW Bezirksjugend Unterfranken dankt allen Beteiligten und freut sich auf die nächste gemeinsame Veranstaltung mit der Partnerorganisation A.D.A.J. aus Frankreich.
Brücken bauen - Menschen verbinden - Grenzen überwinden