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Würzburg,

Mehr als nur Schere und Spreizer

Jährlich verzeichnet die Polizei in der Bundesrepublik Deutschland über zwei Millionen PKW- und LKW-Unfälle, darunter gehören 320.000 Unglücke mit Personenschaden. Allerdings ist diese Anzahl im internationalen Vergleich sehr niedrig, dennoch üben die Hilfsorganisationen wie eben das Technische Hilfswerk die technische Hilfeleistung auf Verkehrswegen.

Am Sonntag, den 18. Oktober 2009, probte der Ortsverband Würzburg des Technischen Hilfswerks gleich zwei Gefahrensituationen. Zunächst stand die Anfahrt auf einer Landstraße beziehungsweise auf einer Autobahn zu einem Unfallort im Vordergrund. Bereits die Ankunft zur Einsatzstelle muss gut überlegt sein. Nicht nur der ausreichende Platz muss beachtet werden, sondern auch der Wochentag, Uhrzeit und die Wetterverhältnisse. Die Rettungstruppen dürfen sich in solchen Situationen keine Fehler erlauben, schon der falsche Ausstieg aus dem Gerätekraftwagen kann auf der Autobahn zu irreversiblen Folgen führen. Wie man die Pylonen und in welcher Entfernung man die Faltsingle aufstellt, wurde ebenso besprochen. 

Bei jeder Autobahnbereitschaft sowie bei jedem Einsatz auf Verkehrswegen sind die Werkzeuge Schere und Spreizer unerlässlich. Mit diesen Werkzeugen ist es innerhalb kurzer Zeit möglich, Gegenstände aus Metall zu verbiegen und die Unfallopfer recht schnell aus der Gefahrensituation zu bergen. Darüberhinaus stand das Betreuen von verletzten Personen auf dem Programm, das in der zweiten Übungssituation besprochen wurde. Bei diesem fiktiven Unfall fuhr ein Mann mit der Fahrerseite gegen die Leitplanke. Den Rettungskräften war es unmöglich, die Person ohne technisches Gerät aus dem Fahrzeug zu hieven. 

Aus diesem Grund hat sich die Einsatzleitung in dieser Situation dazu entschieden, die Scheiben aus dem Auto zu entfernen. Anschließend wurde das Dach über die C-Säulen abmontiert, um das Unfallopfer mit wenigen Bewegungen aus dem PKW zu befreien und dem Rettungsdienst zu übergeben. Gerade bei kalten Temperaturen ist es wichtig, die Verletzten mittels Decken einerseits vor Glasscherben zu schützen, aber auch vor dem Auskühlen zu bewahren. Zudem ist es möglich, die Personen im Personenkraftwagen mit Wärmestrahlern aufzuwärmen, denn eine Rettung kann aufgrund einer schweren Sachlage einige Zeit in Anspruch nehmen. 

Es gibt unzählige Variablen, sodass eine Rettung bei einem Verkehrsunfall nie zu einhundert Prozent geübt werden kann. Jedoch sind die Helfer beim Technischen Hilfswerk durch viele verschiedene Übungen und ständig erneuerte Methoden gut auf einen Einsatz vorbereitet. Erneut zeigte sich die Leitung des Technischen Hilfswerks des Ortsverbands Würzburg über die Mannschaft erfreut, immerhin wurde ein wichtiger und gefährlicher Bereich erfolgreich geprobt. 


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